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Bildungsweg und musikalische Ausbildung
Lupe Larzabal begann ihre musikalische Laufbahn mit einem Studium in Gesang und Bass an der Hochschule für Volksmusik EPM in Buenos Aires, Argentinien. Bemerkenswert ist, dass sie bereits vor ihrer musikalischen Ausbildung ein Studium der Mathematik und Physik an der renommierten Hochschule für Mathematik- und Physiklehre „Mariano Acosta“ in Buenos Aires absolvierte. Dies zeigt ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Konzepte zu verstehen, was sich sicherlich auch in ihrer strukturierten Herangehensweise an die Musik widerspiegelt.

Ihre Gesangsausbildung wurde von international anerkannten Opernsängern betreut, darunter die argentinische Sopranistin Marta Blanco, der britische Tenor Alastair Thompson (Mitglied des berühmten Ensembles The King's Singers) und der griechische Bariton Aris Argiris, mit dem sie später auch privat und beruflich verbunden war.

Zwischen 2000 und 2001 schloss sie in ihrer Heimat Argentinien ein Masterstudium in Musik mit dem Schwerpunkt Gesang ab, was ihre formale und fundierte musikalische Ausbildung unterstreicht.

Stipendien und Opernerfahrungen
Lupe Larzabal erhielt zwei bedeutende Stipendien, die ihre frühe Karriere beförderten: Im Jahr 2002 wurde sie von der Juventus Lyrica Buenos Aires unterstützt und im Jahr 2003 von Buenos Aires Lírica. Diese Förderungen ermöglichten es ihr, in einem professionellen Umfeld aufzutreten und ihre Fähigkeiten als Opernsängerin weiterzuentwickeln.

Ihr Operndebüt gab sie 2001 in Les mamelles de Tirésias von Francis Poulenc. Diese selten aufgeführte Oper zeigt ihre Bereitschaft, sich mit außergewöhnlichem Repertoire auseinanderzusetzen. In den folgenden Jahren interpretierte sie bedeutende Rollen in weltbekannten Werken, darunter die Titelrolle in Carmen (Bizet), Violetta in La Traviata (Verdi) und Juliette in Roméo et Juliette (Gounod). Auch ihre Interpretation der Erda in Wagners Das Rheingold und Farnace in Mozarts Mitridate, re di Ponto zeugen von ihrer stimmlichen Flexibilität und ihrem umfangreichen Repertoire.

Karriere in Deutschland
2003 zog Lupe Larzabal nach Deutschland, wo sie ihre Gesangsausbildung fortsetzte. Sie nahm Privatunterricht bei Prof. Alastair Thompson (King’s Singers) in Köln, was ihre internationale Vernetzung und ihren Willen zur kontinuierlichen Weiterbildung verdeutlicht. In Deutschland konnte sie ihre Opernkarriere weiter ausbauen: 2011 trat sie als Pisana in Verdis I due Foscari auf und übernahm die Rolle des Marchese in Donizettis La Fille du Régiment. 2012 folgte ihr Debüt in der Rolle der alten Nonne in Sancta Susanna von Hindemith am Theater Bonn.

2013 stand sie als Alt-Solistin in der modernen Oper Dionysos von Wolfgang Rihm am Theater Heidelberg auf der Bühne. Diese Aufführung verdeutlicht ihr Interesse an zeitgenössischer Musik und ihre Fähigkeit, sich in verschiedenen musikalischen Epochen und Stilen zu bewegen.

Chorleitung und internationale Kulturprojekte
Zwischen 2015 und 2020 leitete Lupe Larzabal den Chor Voces de las Américas. In dieser Zeit dirigierte sie im Juli 2016 die berühmte Misa Criolla von Ariel Ramírez im Kölner Dom, eine bedeutende Aufführung, bei der Aris Argiris als Solist auftrat. Ihre Arbeit in dieser Zeit zeigt ihre Führungsqualitäten und ihre Fähigkeit, große musikalische Werke zu inszenieren. Im Dezember 2017 präsentierte sie unter ihrer musikalischen Leitung die Misatango von Martín Palmeri.

Ende 2017 gründete sie den Verein LiberArte Bonn e.V., der sich der Förderung der Kunst und Kultur Hispanoamerikas widmet. Diese Gründung ist ein Beweis für ihr Engagement, ihre lateinamerikanischen Wurzeln zu pflegen und internationale Kulturprojekte zu fördern.

2018 gründete sie das Vokalquartett ClarOscuro, das sich auf die Interpretation barocker Musik aus Lateinamerika spezialisiert hat. Ihre Gründung von Ensembles zeigt ihre kreative Seite und ihre Leidenschaft für verschiedene Musikepochen und -stile.

Festivalorganisation und Welturaufführungen
2019 organisierte Lupe Larzabal durch LiberArte Bonn e.V. das erste Misatango Chorfestival in Deutschland, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Martín Palmeri. Dieses Festival war ein wichtiger Beitrag zur Verbreitung lateinamerikanischer Chormusik in Europa.

2020 leitete sie die Choreinstudierung für die Welturaufführung der Tango Chorfantasie von Martín Palmeri, die im Rahmen der Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag Beethovens stattfand. Diese Erfahrung zeigt ihre Fähigkeit, bei großen internationalen Musikprojekten eine leitende Rolle zu übernehmen.

Aktuelle Projekte und Ensembleleitung
2023 leitete Lupe Larzabal den Deutsch-Hispanoamerikanischen Projektchor zur Uraufführung des Stabat Mater von ihrem Vater José Luis Larzabal in Wien. Bei dieser Uraufführung übernahm sie zudem die Alt-Solo-Partie, dirigiert von Martín Palmeri. Diese Aufführung stellt einen Höhepunkt ihrer Karriere dar, da sie sowohl ihre familiären Wurzeln als auch ihre musikalischen Fähigkeiten vereint.

Im selben Jahr gründete sie das Frauen-Vokalensemble LiberArte – female a cappella, bestehend aus sechs Frauenstimmen. Für dieses Ensemble arrangiert sie anspruchsvolle Werke der internationalen Literatur, was ihre Kreativität und ihr handwerkliches Geschick als Arrangeurin unter Beweis stellt.

Führungspositionen und Lehrtätigkeit
Seit September 2023 ist Lupe Larzabal die zweite Vorsitzende des Latin Orchestra of Europe, mit Sitz in Frankfurt am Main. Diese Position unterstreicht ihre Führungsqualitäten und ihr Engagement für die Förderung lateinamerikanischer Musik in Europa.

Als Gesangspädagogin ist sie seit 2010 tätig und leitet seit 2017 gemeinsam mit ihrem Ehemann Aris Argiris ein privates Musikstudio in Bonn. Ihre Lehrtätigkeit zeigt ihr Engagement für die Ausbildung der nächsten Generation von Musikern.

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